Bei dem Versuch mein Teac MF-502 mit Audiotester durchzumessen bin ich auf verschiedene Probleme gestoßen:
- Audiotester kann nur unzureichend mehrere Messungen hintereinander als eine Grafik darstellen. Mißt man in der Konfiguration mit einem Kanal in direkter Rückkoppelung als Referenz geht das Programm wohl immer noch von 2 Kanälen aus, so daß maximal vier Kurven gleichzeitig dargestellt werden können
- Gelegentlich kommt es mal an Anfang oder Ende des Plots zu Fehlmessungen, oder eine externe Einstreuung stört das Meßergebnis. Dann müßte man wieder ganz von vorne mit allen Kurven starten, da es nicht möglich ist einzelne Kurven zu löschen.
- Audiotester speichert Kurvendaten nur mit maximal 100 Punkten ab – bevor man “hochauflösend” mißt unbedingt unter “Miscellanous” die Anzahl der exportierten Punkte erhöhen, am besten auf “Line count like measured points”. Ich durfte alles zweimal messen.
Auftritt GNUPlot
Nun ist die Darstellung von Meßwerten ja eigentlich im Computerzeitalter keine große Kunst mehr. Ich dachte daher, das genügend Anleitungen zu finden wären, um Audiodaten mit GNUPlot zu visualisieren. Von wegen! GNUPlot gibt es natürlich auch für Windows, mit einer netten grafischen Oberfläche und passendem Fenster für die Eingaben, das Programm ist nämlich interaktiv. Ein zweites Fenster zeigt den Plot, hier kann man auch leicht einen Export in verschiedenste Formate durchführen. Alle GNUPlot-Befehle können atürlicbh auch in einer Datei sein, so daß man seine Lösungen rasch mit neuen Daten aktualisieren kann. Das ist meine Erachtens ein großer Vorteil gegenüber Programmen wie Excel. Erwähnenswert ist noch, das GNUPlot nur mit Punkten als Dezimalzeichen umgehen kann. Man muß also zuerst in den Dateien mit Texteditor alle Kommata durch Punkte ersetzen. Oder so:
sed s/\\./,/g
Datenauswertung:
# Die Daten sind durch ein Semikolon getrennt:
set datafile separator ";"
# Gitter ist hilfreich zum Ablesen:
set grid
# Automatische Anpassung funktioniert manchmal gut genug:
set autoscale
# X-Achse muß logarithmisch sein:
set logscale x
# Ich habe es mit keiner automatischen Konfiguration hinbekommen, das die X-Achse so aussieht wie gewünscht.
# Daher einmal alles manuell setzen, inkl. der Abkürzungen und der unbeschrifteten Gitterlinien:
set xtics (10, 20, 30, "" 40, 50, "" 60, "" 70, "" 80, "" 90, 100, 200, 300, \
"" 400, 500, "" 600, "" 700, "" 800, "" 900, "1k" 1000, \
"2k" 2000, "3k" 3000, "" 4000, "5k" 5000, "" 6000, "" 7000, "" 8000, "" 9000, \
"10k" 10000, "20k" 20000)
#
set xlabel "f(Hz)"
set yrange [-80:5]
set ylabel "dBV"
# Legende paßt in diesm Fall besser nach oben links:
set key left top
set title "Frequenzgänge TEAC MF-502 Multifilter"
#
#
plot "data31.5.txt" title "31,5Hz" w l, \
"data315.txt" title "315Hz" w l, \
"data400.txt" title "400Hz" w l, \
"data1k.txt" title "1kHz" w l, \
"data10k.txt" title "10kHz" w l, \
"data12.5k.txt" title "12,5kHz" w l, \
"data14k.txt" title "14kHz" w l