Da zur Zeit das Wohnzimmer renoviert wird, mußte die gesamte Lustelektronik in den Keller. Schon länger wollte ich bei meiner A720 den Phonovorverstärker auf NE5532 umbauen, jetzt war Gelegenheit dazu:
Das ist recht einfach zu bewerkstelligen. Zuerst die Fassung sowie R31, R61, C17 und C40 auslöten. Die neue 8-polige Fassung lötet man linksbündig ein. Dann stimmen schon mal die Pins 1 (Out1), 7 (Out2) und 8 (+Vcc). Jetzt legt man auf der Bestückungseite 3 Drahtbrücken. Da der NE5532 intern kompensiert ist, kann das Kompensationsnetzwerk ja ersatzlos entfallen:
Pin alt | Pin neu | |
7 | 4 | war C40 |
9 | 5 | war C17 |
5 | 3 | war R61 |
Jetzt sind nur noch die nichtinvertierenden Eingänge frei, da diese Pins beim TBA931 nicht verbunden waren. Auf der Lötseite muß noch eine Brücke von der Verbindung C41/R62 an Pin 2 und von C19/R30 an Pin 6 legen.
Ich habe auch noch die Abblockkondensatoren C16 und C21 ausgelötet und gegen einen 100n keramischen Kondensator von Plus nach Minus Versorgungsspannung ausgetauscht. Ich glaube hier der Empfehlung von D. Self. Die ursprüngliche Beschaltung kann Störgeräusche in die Masseleitung einspeisen.
Lohnt sich jetzt der Umbau? Dazu schauen wir mal die FFT-Darstellungen des Phonovorverstärkers bei 2mV Eingangsspannung. Bitte alles links von 1 KHz nicht betrachten, wenn ich sowohl Eingang als auch Ausgang meines Steinberg UR22 MK2 gleichzeitig anschließe kommt es zu Brummstörungen. Nach dem Umbau sieht man oberhalb von 1kHz keine Oberwellen mehr, also geringere Verzerrung, vermutlich durch die höhere Slewrate des NE5532. Mit Kopfhörer bei normaler Lautstärke sind vor dem Öffnen des Kurzschließers meines Dual 1219 keine Nebengeräusche oder Rauschen hörbar.
Fazit: Muß man nicht machen, aber wenn man eh eine Eingangsplatine eines A720 überholt ist der zusätzliche Aufwand gering und lohnend.