Reparatur eines Autoreverse Cassettenspielers Aiwa HS-PC202MkIII

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Ich hatte den Aiwa mal vor längerer Zeit sehr günstig ersteigert, mein Interesse war geweckt worden durch die Tatsache, daß er einer der wenigen tragbaren Kassettenspieler mit Dolby C ist. Inzwischen benutze ich Dolby C praktisch nicht mehr, um alle Kassetten auch auf meinem TC-D5 abspielen zu können. Mit den sehr hochaussteuerbaren Kassetten der letzten Generation ist Dolby C auch eigentlich nicht mehr nötig. Das Spieler funktionierte mechanisch sehr gut, auch die Autoreversemechanik, der Ton am Ausgang war aber sehr leise, er benötigte also einen Kondensatorwechsel. Inzwischen höre ich “mobil” mit dem TC-D5, aber es wahr Corona, und man hat Zeit.

Kondensatorwechsel

Leider hat der Aiwa keine SMD Elkos, sondern Miniaturelkos mit teils sehr geringer Spannungsfestigkeit. Diese sind heutzutage kaum noch zu bekommen, und man ist sich auch nicht sicher, ob die Angebote nicht Restposten aus der damaligen Zeit sind. Also benutzt man besser SMD-Elkos, bei denen man die Beinchen hochbiegt und die Plastikplatte entfernt. Bei dann größeren Elkos muß man zusätzlich noch die Beinchen vorsichtig mit der Dremel etwas schmaler schleifen, damit sie durch die durchkontaktierten Bohrungen passen. Die Elkos sind etwas flacher, aber dicker als die originalen Miniaturelkos. An einer Stelle führt das zu Problemen, da hier zwei Kondensatoren eng beieinander platziert sind, Ich mußte daher einen etwas versetzen und dafür sorgen, das der Kupferdraht um den Kunststoff-Montagebolzen geht. Insgesamt ist das aber sehr zeitaufwendig, Elkos in SMD Bestückung wäre deutlich schneller gegangen.

Nach dem Kondensatorwechsel lief alles wieder wie gewünscht, allerdings nur in ein Richtung, in der anderen fehlte ein Kanal. Es zeigte sich das der Streifenleiter vom Tonkopf zur Platine beschädigt war, bei weiteren Versuchen ihn zu reparieren riß er nur weiter ein, er war durch die Jahre einfach zu spröde geworden.

Da ich nun ein Stück Edelschrott da liegen hatte, konnte man ja mal etwas riskieren. Leider kommt man an den Tonkopf nur heran, wenn man die Frontblende abschraubt und die Playtaste entfernt. Hinter dem Tonkopf ist zu Abschirmung eine Metallplatte angebracht. Also den Kopf herausschrauben, den Streifenleiter ablöten und 5 Drähte aus feinem Kupferlackdraht anlöten. Das ist jetzt eine echte Aufgabe für Coronazeiten, und ein Stereomikroskop ist eine große Hilfe.


Anschließend den Kopf wieder montieren und die Drähtchen durchfädeln und an der Platine in der richtigen Reihenfolge anlöten. Danach spielte er wieder wie am ersten Tag und bestätigte seine Ruf als ausgezeichnet klingender Kassettenabspieler!

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