Für die anstehenden Campingurlaube wollte ich gerne einen zuverlässigeren und bequemeren Internetzugang haben. Zwar funktionieren Handy oder mobiler Internetrouter auch im Wohnwagen gut, aber zumeist nur mit mäßiger Datenrate. Bisher habe ich einen Telekom Speedport II benutzt, mit guter Empfangsleistung, wenn es kalt war oder regnete habe ich ihn trotzdem im Vorzelt stehen lassen, das WLAN reicht ja bis nach innen. Schöner wäre natürlich eine LTE und WLAN-Antenne auf dem Dach, damit man bei Bedarf auch mal das Campingplatz-WLAN für alle vorhandenen Geräte benutzen kann. Außerdem reicht das eigene WLAN dann auch draußen etwas weiter. Die Maxview-Lösung war mir aber zu teuer. Das Set scheint eine umgelabelte Antenne von Panorama (LPMM 7-27) und der Teltonika Router RUT 240 zu sein. Eine externe WLAN-Antenne ist damit nicht möglich.
Antenne LPMM-7-27-24-58 und Router Teltonika RUT950
Die nächstteurere Varinate der Antenne hat zusätzlich 2 WLAN-Antennen eingebaut. Zur Montage am Wohnwagendach gibt es eine Achsverlängerung. Der RUT950 kann nicht nur 2 SIM-Karten aufnehmen – günstig für Auslandsurlaube – sondern hat auch 2 Anschlüsse für WLAN. Leider hat die Antenne SMA-female und der Router Reverse-SMA female, so daß man noch 2 Adapter mitkaufen muß (Delock RP-SMA Stecker > SMA Stecker Artikel-Nr. 88727). Will man nicht das Anschlußkabel des Netzteils abschneiden benötigt man noch ein passendes Kabel. Insgesamt kann man damit aber preislich immer noch deutlich unter der Variante von Maxview bleiben. Allerdings hat die Maxviewantenne längere Kabel, das kann je nach Einbauort relevant sein.
Die Lieferengpässe durch Corona schlugen inzwischen voll durch, so mußte ich mir fast alle Bauteile bei unterschiedlichen Anbietern zusammensuchen und getrennt bestellen.
Einbau der Antenne und des Routers
Der schönste Teil der Übung ist es natürlich, ein Loch in das Wohnwagendach zu bohren. Mein Wohnwagen hat eine Vorbereitung für einen Satellitenantennenmast im Kleiderschrank, d.h. hier ist zusätzlich ein Brett unter dem Aludach des Wohnwagens eingeklebt. Nach mehrmaligem messen zuerst von unten ein kleines Loch bohren und dann von oben in passender Größe aufbohren. Ich mußte das Loch sogar noch minimal erweitern, damit die Antenne plan auf dem Dach aufliegt. Dach mit Benzin. o.ä säubern und entfetten und die Antenne aufkleben sowie von innen verschrauben. Von einer Verklebung mit Sikaflex habe ich abgesehen, da es durchaus denkbar ist das man in einigen Jahren die Antenne wechseln muß. Die Klebefläche ist groß, die Haftwirkung sehr stark, ich habe bisher keine Dichtigkeitsprobleme festgestellt. Der Rest ist dann einfach: Router im Schrank montieren, über einen Schalter an das 12V-Bordnetz anschließen und die Antennenkabel montieren.
Die Erfahrungen nach zwei Campingurlauben in diesem Jahr sind sehr positiv. Zuverlässiger und schneller LTE-Empfang, das WLAN ist sowohl im Wohnwagen – trotz Aludach – als auch draußen stark genug. Der Router beherscht u.a. auch OpenVPN, so kann er sich mit meinem Netzwerk zu Hause verbinden und ich kann mit dem Laptop arbeiten, als wäre ich im heimischen LAN. Der Router macht übrigens eine NAT für die WLAN Pakete auf eine IP-Adresse aus dem OpenVPN-Transfernetz. Man muß als im Server keine “route” und “iroute” Direktiven setzen. Das mag in manchen Situationen ein Sicherheitsrisiko sein, ob man das im Teltonika abschalten kann, weiß ich nicht. Obwohl Teltonika ein angepaßtes OpenWRT nutzt, gibt es keine native Version von OpenWRT.
PS: Es gibt einen Nachfolgeartikel hier.